84 Prozent aller Deutschen nutzen heutzutage das Internet. Doch was ist eigentlich mit den übrigen 16 Prozent, die noch immer offline sind? Wer sind diese 10 Millionen Menschen und welche Gründe haben sie, das Internet nicht zu nutzen? Und wie kann man es schaffen, sie für das Internet zukünftig zu begeistern? In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die neusten Erkenntnisse des D21 Digital Index 2018/2019 der Initiative D21, die ein jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft erstellt.
Inhalt
Die Internetnutzung der Deutschen
Egal, wo man geht und steht: Viele Menschen scheinen mit ihrem Smartphone verwachsen zu sein. Ob in den öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Laufen, im Restaurant, im Bett und viel zu oft leider auch hinterm Steuer – unser Smartphone ist gefühlt immer maximal eine Armlänge entfernt. Eine Statista-Studie aus dem Jahr 2018 zeigt: 41 Prozent aller Befragten schauen innerhalb der ersten 15 Minuten nach dem Aufwachen auf ihr Telefon, fast ebenso viele werfen innerhalb der letzten 15 Minuten vor dem Schlafengehen noch einen Blick darauf.
Doch ist es wirklich so, dass heutzutage jeder andauernd online ist? Wie steht es eigentlich um die Internetnutzung der Deutschen? Werfen wir mal einen kurzen Blick auf die Statistiken.
Weltweit nutzen 4 Milliarden Menschen das Internet. Das heißt über die Hälfte aller Menschen auf der Welt sind bereits online. Auch in Deutschland steigt die Zahl der Internet-Nutzerinnen und Nutzer stetig: im Jahr 2018 waren 84 Prozent aller Deutschen online. Einer der wichtigsten Gründe für das Wachstum ist die mobile Internetnutzung über Smartphone, Tablet und Co. – seit 2015 ist sie um 14 Prozent gestiegen und wird aller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahren weiter zunehmen.
10 Millionen Deutsche sind offline
Ein Blick auf die Zahlen zeigt jedoch noch einen anderen spannenden Aspekt, auf den der Fokus sonst eher selten gelenkt wird: Es gibt in Deutschland immer noch ca. 10 Millionen Menschen, die das Internet nicht nutzen. 16 Prozent aller Deutschen sind also noch offline, wie der D21 Index 2018/2019 zeigt.
Doch wer sind eigentlich diese Menschen und was hindert sie daran, das Internet nicht zu nutzen? In diesem Blogartikel wollen wir einen genaueren Blick auf diese 10 Millionen Offliner und ihre Gründe und Motivation werfen.
Fakt ist: Die Nichtnutzung des Internets ist ein Altersphänomen. Denn bei den unter 40-Jährigen sind nahezu alle Menschen online. Wirft man jedoch einen Blick auf höhere Altersgruppen, nimmt die Nutzung immer weiter ab. In der Altersgruppe der 60 bis 69-jährigen nutzen 21 Prozent das Internet gar nicht und bei den über 70-jährigen ist noch nicht mal die Hälfte (45 Prozent) online. Wie der D21-Report zeigt, sind Drei Viertel der Offliner älter als 65 Jahre, außerdem sind ein größerer Teil von ihnen weiblich (64 %).
Gründe, das Internet nicht zu nutzen
Doch was sind eigentlich die Gründe, das Internet nicht zu nutzen? Schließlich kommt man heutzutage ja kaum noch am Internet vorbei. Auch das hat die D21-Studie untersucht und bei den Offlinern mal genauer nachgefragt.
Der wichtigste Grund ist schnell gefunden: Mehr als acht von zehn Offlinern gaben an, schlichtweg kein Interesse am Internet zu haben. Interessanterweise gilt das etwas häufiger für Männer als für Frauen. Erst mit großen Abstand folgen dann die Begründungen „Ist mir zu kompliziert“ (37 Prozent) und „Sehe für mich keinen Nutzen darin“ (34 Prozent). Für etwas mehr als ein Viertel der Offliner sind außerdem die klassischen Medien ausreichend, während jeder Fünfte angab, dass Kinder, Bekannte oder Freundinnen und Freunde alles erledigen, was sie im Internet brauchen.
Auch Sicherheits- und Datenschutzbedenken spielen eine Rolle, machen aber eher einen kleinen Teil der Gründe gegen das Internet aus.
Im D21-Index 2018/2019 wird treffend zusammengefasst:
Mangelndes Interesse und die Komplexität der digitalen Welt halten aktuell die meisten der Offliner davon ab, sich ins Internet zu wagen.
Wie kann man Offliner für das Internet begeistern?
Mindestens genauso wichtig wie die Suche nach den Gründen für die Abstinenz vom Internet ist die Frage, wie man Offliner davon überzeugen kann, das Internet zukünftig zu nutzen.
Fakt ist: Knapp einem Fünftel aller Offliner erschließt sich der Nutzen des Internets für sich selbst erst, wenn sie die Anwendung an einem konkreten Fall sehen. Denn vielen Menschen, die das Internet nicht nutzen, sind die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und eventuelle damit einhergehende Erleichterungen gar nicht bekannt. Ein Lösungsansatz ist es also, ihnen praktische Anwendungsfälle aufzuzeigen, wie ihnen das Internet im täglichen Leben weiterhelfen kann.
Auch gilt es, Berührungsängste mit der Technik abzubauen. Zwölf Prozent der Befragten gaben an, sie würden sich wünschen, dass ihnen jemand zeigen würde, wie das Internet genau funktioniert, während elf Prozent angeben, dass sie das Internet nutzen würden, wenn die Nutzung einfacher wäre. Manch einen verwirren auch die Fachbegriffe und Funktionen (9 Prozent). Eine Lösung wären hier beispielsweise Computerkurse für Seniorinnen und Senioren oder andere entsprechende Angebote z. B. in Altenheimen und anderen Einrichtungen.
Nur fünf Prozent würden sich Informationen dazu wünschen, wie sie ihre Daten besser schützen können – obwohl dies nur einen kleinen Teil ausmacht, gehört dieser Grund immer noch zu den Top 5 Motivatoren für die Nutzung. Auch hier könnte mit entsprechenden Bildungsangeboten entgegen gewirkt werden und Wege zum Datenschutz vermittelt werden.
Fazit: Zugang zum Internet wird immer wichtiger
Auch wenn die Internetnutzung in Deutschland immer weiter ansteigt, sollten wir nicht diejenigen Menschen vergessen, die nicht so einfach Zugang zum Internet finden. Denn je mehr das Internet unsere Gesellschaft durchdringt, umso wichtiger wird das „Online sein“ auch für die Teilhabe in unserer Gesellschaft. Deswegen sind Studien wie der D21 Digital Index wichtig, die nach Gründen suchen und konkrete Lösungsansätze aufzeigen. Damit zukünftig niemand mehr ungewollt Offliner sein muss und das Internet aktiv und informiert nutzen kann.
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Hier mal einen kleinen Blick auf die Themen, die dich im Online-Kurs erwarten:
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- Marktführer oder Monopolisten: Ein Blick auf die großen Anbieter wie Microsoft, Apple, Google, Amazon, Facebook und Co.
- Web 2.0: Definition Web 2.0, Wikis, Blogs, Social Networks etc., interessante Tools, Cloud Computing, Mobiles Internet
- Open Source: Definition und Geschichte, Lizenzen, Beispiele für Open Source
- Open Content contra Digital Rights Management: Einblick in das Urheberrechtsgesetz, Rechte des Urhebers, Verwertung von Werken, Open Content und Digital Rights Management
- Sicherheit: Wie kann ich mich vor Viren, Trojanern, Spyware, Phishing, Spam etc. schützen?
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